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Hean Lang, Kambodscha

Es braucht Engagement und Willen zur Verbesserung der Gesundheitsbedingungen armer und schutzloser Bevölkerungsschichten

Amnesty

Hean Lang muss 27 km mit dem Fahrrad zurücklegen, nur um zur Schule zu gehen. Und er macht das Beste aus seiner Schulbildung wenn er in seine Heimatstadt im Kambodschas Angkor Thom Bezirk heimkehrt, indem er die Abende damit verbringt, Kindern in seiner Gemeinde gemeinsam mit seinen Freunden Englisch zu lehren. Durch diesen Unterricht kann Lang Kindern mit Lippenspalte neuen Lebensmut geben, indem er ihnen zu einer kostenlosen Behandlung in der Hauptstadt des Landes Pnom Penh verhilft.

Lang erklärt, dass bei Kindern mit Lippenspalten, auch wenn sie keine Diskriminierung in ihrer eigenen Gemeinde erfahren, nicht das Gleiche gilt, wenn sie zur Schule gehen oder Kinder aus anderen Gemeinden treffen. "Kinder mit Lippenspalte werden oft gehänselt", sagt er. "Einige von ihnen schämen sich sehr und gehen nicht mehr zur Schule." Einige der eigenen Schüler von Lang haben ebenfalls Lippenspalten und als er von einer kostenlosen Operation in der Hauptstadt hörte, wollte er über diese Möglichkeit unbedingt mit seinen Schülern und ihren Familien sprechen.

Nachdem er die Ordensschwestern Buphka und Thory von Plan Cambodia kontaktiert hatte, sprach er mit einem Arzt im Krankenhaus und reiste mit Schwester Thory in die Stadt, als sie dort an einem Workshop teilnahm. "Wir hatten ein Treffen mit dem Arzt und er sagte uns, dass wir die Kinder mit Lippenspalte gerne herbringen können“, sagt Lang. "Mittlerweile kenne ich das Krankenhaus und den Arzt sehr gut." Bisher konnte der 22-jährige Lang zehn Kinder zu ihren Gesichtsoperationen begleiten. "Sie sind sehr glücklich", erklärt er stolz.

Die Kinder und ihre Familien sind Lang für seine Hilfe zutiefst dankbar. Kroem Plai, die Mutter eines Jungen mit Lippenspalte, war immer um die Zukunft ihres Sohnes besorgt. „Als mein Sohn gerade geboren war, sagte mir mein Nachbar, dass ich ihn nicht am Leben lassen sollte weil er eine Lippenspalte hat", erklärt sie. "Drei Kinder starben in dieser Zeit weil ihre Eltern sie nicht ausreichend umsorgt haben. Ich habe versucht, meinen Sohn mit wässrigem Reisbrei zu füttern, um ihn am Leben zu erhalten."

Kroem hatte von der kostenlosen Operation gehört und machte sich drei Mal von ihrem Dorf aus auf den Weg in die Stadt Siem Reap. Jedes Mal konnte sie nichts über die kostenlose Behandlung in Erfahrung bringen. Dank Langs Eingreifen konnte sie nun aber nach Phnom Penh reisen, wo die Lippen ihres Sohnes erfolgreich kostenfrei wiederhergestellt wurden.

Was ist Langs Motivation? "Ich liebe alle Kinder von ganzem Herzen", erklärt er. "Ich arbeite mit Plan zusammen, um Kindern und meiner Gemeinde zu helfen. Ich tue was ich kann und ich freue mich, dass ich Kinder mit Lippenspalte retten kann." Lang liebt die Kommunikation mit allen Menschen und ist “sehr stolz”, dass erwachsene Dorfbewohner anerkennen, was er für seine Gemeinschaft tut. "Deshalb werde ich weitermachen und anderen helfen", fügt er hinzu.

Lang ist sich "nicht sicher", welches die Milleniumentwicklungsziele sind, aber er kennt die Realität des täglichen Lebens der Kambodschaner. "Kleine Kinder in meiner Gegend haben Malaria, Durchfall und Fieber", sagt er. "Einige Dorfbewohner wissen immer noch nicht, was sie tun müssen, um sicherzustellen, dass sie bei guter Gesundheit sind." Die Vorteile einer guten Gesundheit sind dennoch für alle offensichtlich. "Kinder sterben nicht früh”, erklärt er. "Sie sind schlau und machen sich gut in der Schule."

Lang genießt was er tut und möchte weiterhin Kinder in seiner Gegend unterrichten. "Ich helfe gerne Kindern" sagte er. "Ich möchte in meiner Gemeinde arbeiten."


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