Joyce Kamwana, Malawi
Im Kampf gegen Krankheiten wie zum Beispiel HIV/AIDS, TB und Malaria wird eine starke Führung benötigt und diese Krankheiten sind von zentraler Bedeutung in den Gesundheitsvorsorgeplänen des Landes
Joyce Kamwana hat ihr Leben um 180 Grad gedreht, seit vor 20 Jahren bei ihr HIV diagnostiziert wurde. Heute ist sie eine leidenschaftliche Aktivistin, die sich engagiert dafür einsetzt, ihren malawischen Landsleuten bei ihrem Kampf im Umgang mit dem Leben mit der Krankheit zu helfen.
Joyce Kamwana ist seit knapp 20 Jahren eine engagierte HIV-/Aids-Aktivistin. Jeder Schritt auf diesem Weg ihrer Reise war hart. 1988 wurde sie im Alter von 25 positiv auf HIV getestet und die Mutter zweier Kinder verlor nur drei Jahre später ihren Mann an der Erkrankung. Die Gesellschaft bot ihr dabei keine große Hilfe. "Die Leute sagten, dass ich nicht mehr lange zu leben hätte und dass meine Kinder mir bald folgen würden", erklärt sie. "Ich verlor meine Arbeit und konnte die Behandlung nicht bezahlen."
Durch eine positive Einstellung zum Leben und eine gesunde Ernährung überlebte Joyce 15 Jahre lang ohne jegliche Behandlung bis sie 2003 Zugang zu kostenfreien antiretroviralen Medikamenten durch ihre Einbindung in das UN-Programm Gipa – greater involvement of people living with Aids (Mehr Einbindung von Menschen, die mit Aids leben) – bekam. Später im gleichen Jahr wurde jedoch gesetzlich festgelegt, dass jede medikamentöse Behandlung zu zahlen ist - ein Luxus, den Joyce sich mit ihren $200 Unterhaltsbeihilfe für Freiwillige nicht leisten konnte. Glücklicherweise hat Joyce nun mit Hilfe des Global Fund Zugang zu einer kostenlosen Behandlung erhalten. In Anerkennung des wichtigen Beitrags, den der Global Fund leistet – für Joyce ist es "eine Frage nach Leben und Tod" – macht sie zurzeit Werbung für die "Here I am Campaign" im Vorfeld der dritten Geberkonferenz in diesem Jahr.
Für die 47-jährige Joyce hat sich seit der ersten Diagnose vor all den Jahren nicht nur ihre Gesundheit Änderungen unterworfen. Sie konnte weiterhin einen “positiven Beitrag” für die Gesellschaft leisten. "Ich engagiere mich für alles und jeden, was / der mit HIV/Aids zu tun hat," sagt sie. Von bewusstseinsbildenden Maßnahmen bis zu landesweiten Testkampagnen steht Joyce parat, um ihre malawischen Landsleute zu unterstützen. "Neben dieser Form des Aktivismus und meiner Tätigkeit als Rechtsbeistand habe ich beim malawischen Radio und Fernsehen an Podiumsdiskussionen zu Themen im Zusammenhang mit HIV gearbeitet", so Joyce. "Ich helfe bei der Überwachung der HIV-Testwochenkampagnen in Malawi. Ich gehe während der Gedenken zum Weltaidstag am 1. Dezember als landesinterne Aufsichtsperson in die malawischen Bezirke.
Und sie hilft auch dabei, Menschen, die mit HIV leben, eine positive Einstellung zum Leben zu vermitteln, hilft ihnen dabei, sie in ihrer Lebensform zurechtzufinden und unterstützt sie bei der Suche nach unterstützenden Gruppen, an die sie sich wenden können. Joyce verfasst weiterhin Informationsmaterialien über HIV, Menschenrechte und Genderfragen für das Centre for Human Rights and Rehabilitation (Zentrum für Menschenrechte und Rehabilitation).
Joyce ist keine Unbekannte in den Gebäuden der malawischen Regierung, sie hat für das Bildungsministerium, das Landwirtschaftsministerium und das Ministerium für Ernährung, HIV und AIDS gearbeitet. Und sie ist der Ansicht, dass die Regierung ihres Landes „durch die Regierungsführung ein enormes Engagement” bewiesen hat, das dazu beigetragen hat, dass Themen in Verbindung mit HIV “die erforderliche Aufmerksamkeit” geschenkt wird. "Wir haben einen Präsidenten, der sich persönlich für den Kampf gegen HIV und Aids einsetzt”, fügt sie hinzu.
Nach den düsteren Tagen der Diagnose hat Joyce ihr Leben um 180 Grad gewendet und kann stolz sein auf ihre Rolle als Person, die dabei hilft, Leben in ganz Malawi zu retten.