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Tante Mado, Guinea

Aufklärung in Gemeinden kann zu wahren Verbesserungen der öffentlichen Gesundheit führen

Amnesty

Tante Mado setzt sich im Kampf gegen den verletzenden Brauch der weiblichen Genitalbeschneidung ein. Aller Widrigkeiten zum Trotz ernten ihre Kampagnen, die über die Gefahren aufklären, den Lohn und führen zu einer Verhaltensänderung.

Die weibliche Genitalbeschneidung ist ein Problem, von dem 98 Prozent der Mädchen in Guinea betroffen sind. Aber eine Frau, die von den Leiden und Todesfällen in ihren 38 Berufsjahren als Hebamme erschüttert wurde, bezieht Stellung und äußert sich zu dem Tabuthema.

Tante Mado weigerte sich, ihre Tochter beschneiden zu lassen und ist fest entschlossen, einen Wandel zur Einstellung dieser fest verwurzelten Tradition herbeizuführen. Die weibliche Genitalbescheidung erfolgt üblicherweise ohne Narkose und ist eine Praxis, bei der die Klitoris und oft die Schamlippen entfernt werden, wobei die Mädchen entsetzliche Schmerzen erleiden müssen, häufig an starken Blutungen leiden, sich mit HIV infizieren und zu tödlichen Komplikationen bei der Entbindung führen.

Tante Mado lässt sich nicht von Beschimpfungen und Todesdrohungen abschrecken, ihr Ziel weiterzuverfolgen und über das Thema zu sprechen und hat den Verein Femmes pour L’Avenir des Femmes (AFAF, Frauen für die Zukunft von Frauen) ins Leben gerufen. Das von Plan finanzierte Projekt klärt Gemeinden über die Realitäten dieses nach außen verschlossen gehaltenen Brauchtums auf

NROs haben sich jahrelang für eine Beendigung dieser Sitte eingesetzt, sahen sich aber oft mit Schwierigkeiten konfrontiert, die Hindernisse in der lokalen Bevölkerung zu durchbrechen. Obwohl die Mütter der Mädchen den Schmerz und das Leiden einer weiblichen Genitalbeschneidung am eigenen Leib erfahren haben, sorgen sie sich oft über die kulturellen Folgen, die eine Äußerung zu dem Thema mit sich bringen kann. Nach Stammeskultur wird ein nicht beschnittenes Mädchen nicht als eine ‘wirkliche Frau’ angesehen, sie kann aus der Gemeinschaft ausgeschlossen werden und Probleme bei der Suche nach einen Ehemann haben.

Der involvierende, ehrliche Ansatz von Tante Mado bei der Aufklärung der gesamten Gemeinschaft - einschließlich der Männer - hat eine herausragende Wirkung. Fünf Dörfer haben die Sitte nun verbannt und hunderte von Mädchen haben öffentlich verkündet, dass sie nicht beschnitten sind - ein Geständnis, das aufgrund des gesellschaftlichen Drucks, sich anzupassen vor dem Projekt undenkbar gewesen wäre.

Tante Mado hat die Augen der Menschen hinsichtlich der Folgen einer weiblichen Genitalbeschneidung geöffnet. “Als Häuptling des Dorfes haben wir beschlossen, gegen die weibliche Genitalbeschneidung zu kämpfen,” sagte Saa Koumanua Leno, Häuptling des Dorfes Koumonin. “Anfangs wussten wir nicht, dass es schädlich ist, aber nun wissen wir es und AFAF hat uns über die Folgen aufgeklärt.”

Tante Mados Ruf eilt ihr voraus und ihre Botschaft wird weiterverbreitet. Durch die Ermutigung zu einem offenen Diskurs und die Zusammenarbeit mit den Gemeinden zur Schaffung neuer Initiationsriten hat sie es geschafft, die Einstellungen zu dem Thema zu ändern, ohne die kulturellen Glaubensgrundsätze zu bedrohen. Sie war überwältigt und inspiriert von der positiven Resonanz. “Als ich das erste Mal hörte, dass ein Dorf es verbannt, dachte ich es wäre ein Traum,” erklärt sie.

Es gibt noch viel zu tun im Kampf gegen die weibliche Genitalbeschneidung, aber Tante Mados Arbeit und die Ergebnisse, die sie erzielt hat, zeigen dass eine Aufklärung der Gemeinden einen tatsächlichen Wandel bewirken kann.


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